Teure Euro-Fallen im Ausland

01.09.2020 Verbraucherzentrale Sachsen e. V.
Bild von Michail Nowa auf Pixabay
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Ungünstige Wechselkurse, Sofortumrechnung bei Kartenzahlung und am Automaten

Ein Heidenauer musste bei einer kurzfristig angetretenen Reise vergleichsweise tief in die Tasche greifen. Da für die Autobahn auf tschechischer Seite eine Vignette benötigt wird, musste er an der nächsten Raststätte im Nachbarland Geld tauschen und zahlte aufgrund des ungünstigen Tauschkurses 17 Euro statt der geltenden 12 Euro für die Vignette. „Das sind immerhin mehr als 40 Prozent Preisaufschlag, auch wenn die Summe im Einzelfall klein erscheint“, ordnet Robert Hoyer, Leiter der Verbraucherzentrale in Dresden ein. Wenn es sich einrichten lässt, sollten Reisende außerhalb der Eurozone zumindest einen kleinen Teil ihres Geldes schon vor der Reise zu Hause in die Fremdwährung tauschen. „So können spontane Snacks und Getränke oder eben die Autobahnvignette ohne finanzielle Einbußen bezahlen“, ergänzt Hoyer.

Aber auch Kartenzahlungen an der ausländischen Tankstelle oder im Restaurant haben ihre Tücken: So sollten Reisende besser nicht auf das Angebot eingehen, die elektronische Zahlung direkt in Euro durchzuführen. Dadurch könnten sich andernfalls die Kosten deutlich erhöhen, denn Händler, Dienstleister und Kartenherausgeber lassen sich diese sogenannte dynamische Währungsumrechnung gut bezahlen. Zwar fallen auch bei einer Zahlung in Landeswährung Kosten und gegebenenfalls ein Wechselkursverlust an, doch im Regelfall fährt man damit finanziell günstiger. Reisende sollten zudem vor Eingabe der PIN oder dem Unterschreiben der Quittung darauf achten, dass der geforderte Betrag in der Landeswährung ausgewiesen ist, um eine ungünstige sofortige Umrechnung der Landeswährung in Euro zu vermeiden.

Auch am Geldautomaten außerhalb der Eurozone lassen sich die Banken und Sparkassen die Wechselkurs-Sofortumrechnung teuer bezahlen. Stiftung Finanztest berichtete bereits im Sommer 2019, dass Reisende, die Bargeld in der Vor-Ort-Währung abheben wollten, bis zu 13,7 Prozent mehr bezahlen.

Bei Fragen zum Zahlungsverkehr oder zum Reiserecht können sich Verbraucher, bei den Experten der Verbraucherzentrale in Dresden beraten lassen. Terminbuchungen sind online unter: www.verbraucherzentrale-sachsen.de/terminvereinbarung sowie telefonisch unter 0351-4593484 möglich.

Quelle: Verbraucherzentrale Sachsen e. V.