Tipps für die Beantragung eines Wohnkredits

Dana - Freitag, 15. Oktober 2021 - 13:35 Uhr
Bild von aymane jdidi auf Pixabay
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Sei es ein altersgerechter Umbau oder eine energieeffiziente Sanierung - mit einem Wohnkredit kann der Immobilienbesitzer von guten Konditionen profitieren. Er kann das Geld im Grunde mit nur sehr wenig Aufwand leihen und es ist kein Grundbucheintrag nötig. Der Immobilieneigentümer muss lediglich den Besitz der Immobilie nachweisen. Durch die Instandhaltungsmaßnahmen oder Reparaturen, die mit einem Wohnkredit finanziert werden, wird der Immobilienwert erhalten oder gar gesteigert.

Eine nachlässige Kalkulation und eine unsorgfältige Finanzierung können allerdings dafür sorgen, dass Sie als Kreditnehmer hohe Risiken eingehen. Damit bei der Beantragung eines Wohnkredits auch nichts schief läuft, können Sie die folgenden Tipps in Betracht ziehen.

Verschiedene Angebote einholen

Auf der Suche nach einem Wohnkredit zu günstigen Zinskonditionen für Ihr Eigenheim können Sie einen Vergleichsrechner in Anspruch nehmen. Als Verwendungszweck wird Modernisierung oder Renovierung gewählt. Anschließend erhalten Sie einen Überblick mit empfehlenswerten Wohnkrediten. Diese sind nach den günstigsten Raten beziehungsweise nach dem günstigsten Jahreszins sortiert. Die Kreditangebote können Sie je nach gewünschter Zusatzleistung filtern.

Bei einem Kreditvergleich sollten Angebote in Betracht gezogen werden, bei denen eine monatliche Rate ausgesetzt werden kann, insofern finanzielle Engpässe auftreten. Von Vorteil sind auch Wohnkredite mit Gesamttilgung, da diese schneller abbezahlt sind. Außerdem ermöglichen Angebote mit Sondertilgung eine flexible Finanzplanung.

Unabhängige Ratenkredite vergleichen

Manche Banken fordern von Immobilienbesitzern einen Sanierungsplan, um den Wohnkredit gewährleisten zu können. Andere sind wiederum mit keinem Verwendungszweck verbunden. Daher wird empfohlen, auch andere und Immobilien-unabhängige Kredite zu vergleichen. Diese werden von deutlich mehr Banken angeboten als Wohnkredite. So sind bei zahlreichen Banken herkömmliche Ratenkredite zu finden, die ebenfalls mit günstigen Konditionen überzeugen können.

Auf Konditionsanfragen bestehen

Mit dem Angebot der Hausbank sollten Sie sich nicht sofort zufriedengeben. Vielmehr sollten die Finanzierungsangebote untereinander verglichen werden. Dabei sollten bei jeder Anfrage immer die gleichen Konditionen beziehungsweise Darlehenssumme, Tilgungshöhe und Zinsbindung vorhanden sein.

Zudem sollten Sie am besten auf eine Konditionsanfrage bestehen. Ansonsten werden die Banken von einer Kreditanfrage ausgehen. Konditionsanfragen haben im Gegensatz zur Kreditanfrage den Vorteil, dass sie nicht an die SCHUFA gemeldet werden. Damit wird Ihr Scoring auch nicht negativ beeinflusst. Wenn mehrere Anfragen ohne Hinweis auf eine Konditionsanfrage an die Banken gestellt werden, kann sich das negativ auf den SCHUFA-Score auswirken.

Zuschüsse vom Staat in Anspruch nehmen

Der Immobilienbesitzer sollte sich kundig machen, ob er den Anspruch auf eine öffentliche Förderung hat. Der Hauskredit lässt sich damit etwas aufstocken. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) fördert zum Beispiel energiesparende Baumaßnahmen sowohl für den Altbau als auch für den Neubau oder altersgerechte Umbauten. Es werden verschiedene Programme mit zinsgünstigen Krediten von der staatlichen Förderbank angeboten. Es gibt allerdings auch Programme mit einmaligen Zuschüssen. Diese muss der Kreditnehmer nicht zurückzahlen.

Förderungen werden manchmal auch durch Regionalprogramme gefördert. Regionale Zuschüsse für zusätzliche Bauvorhaben werden in einigen Bundesländern angeboten.

Mit den Banken verhandeln

Bei der Beantragung eines Wohnkredits für die Modernisierung muss der Effektivzins in Betracht gezogen werden. Dieser beinhaltet alle Kosten des Kredits und muss von allen Banken herausgegeben werden. Daher sollte er in den Angeboten aller Banken unter die Lupe genommen werden.

In diesem Sinne wird geraten, die Hausbank mit dem günstigen Angebot einer anderen Bank zu konfrontieren und so mit ihr zu verhandeln. Auf diese Weise kann der Kreditnehmer manchmal ein günstigeres Angebot erhalten. In der Regel kann die Bank immer ein wenig nachjustieren.

Hohe Tilgung wählen

Bei der Auswahl einer hohen Tilgung wird der Kreditnehmer früher schuldenfrei, da er seine Restschuld schneller reduziert. Eine Tilgung von 2 % bietet sich vor allen Dingen in Zeiten niedriger Zinsen an. In diesem Fall besteht zwar eine höhere finanzielle Belastung für den Kreditnehmer, dafür wird der Hauskredit aber deutlich schneller getilgt.

Endfälliges Darlehen abschließen

Ein Teil des Hauskredits kann als endfälliges Darlehen abgeschlossen werden. Das empfiehlt sich in erster Linie dann, wenn Sie schon im Voraus wissen, dass Sie in naher Zukunft Geld aus einer Lebensversicherung oder einem Bausparvertrag erhalten werden. In diesem Fall werden lediglich die Zinsen für das endfällige Darlehen gezahlt. Der Hauskredit aus dem endfälligen Darlehen kann anschließend auf einmal getilgt werden, sobald Sie das Geld aus dem Bausparvertrag oder der Lebensversicherung erhalten.

Lange Zinsbindung bei niedrigen Zinsen vereinbaren

Als Kreditnehmer sollten Sie bei einer Beantragung des Wohnkredits eine möglichst lange Zinsbindung vereinbaren, wenn die Zinsen niedrig sind. Auf diese Art und Weise können Sie sich für einen langen Zeitraum niedrige Zinsen sichern. Von Vorteil ist das in erster Linie dann, wenn die Zinsen erneut steigen. Eine längere Zinsbindung geht aber auch mit einem höheren Zinssatz einher. Über einen längeren Zeitraum wiegt die Zinsersparnis allerdings oft schwerer.

Eine Sondertilgung vereinbaren

Von etwas Flexibilität können Kreditnehmer bei der Beantragung eines Wohnkredits durchaus profitieren. Denn immer wieder können unvorhergesehene Ereignisse geschehen, die sich auf den Wohnkredit auswirken können.

In diesem Sinne wird geraten, eine Sondertilgung mit der Bank zu vereinbaren. Somit haben Sie die Möglichkeit, Extrazahlungen zu leisten. Das kann beispielsweise der Fall sein, sollten Sie etwas Geld eingespart, im Lotto gewonnen oder geerbt haben. Darüber hinaus können Sie dadurch flexibel auf den Zinsmarkt reagieren.

Als Sondertilgung lässt die Bank im Jahr in der Regel 5 - 10 % der Nettodarlehenssumme kostenlos zu. Für Sondertilgungen kann die Bank aber auch auf den Zinssatz aufschlagen. Es lohnt sich aber dennoch, wenn die Sondertilgung kostenlos ist.

Sich durch Versicherungen schützen

Nach der Aufnahme eines Hauskredits kann der Kreditnehmer in finanzielle Bedrängnisse geraten. Ob Todesfall, Berufsunfähigkeit oder Arbeitslosigkeit - dazu können schwere Schicksalsschläge beitragen. Vor einem Zahlungsausfall sollten sich Kreditnehmer demzufolge ausreichend schützen. Verschiedene Versicherungen stehen dem Darlehensnehmer in dieser Hinsicht zur Auswahl.

So greift eine Risikolebensversicherung im Todesfall des Hausbesitzers ein und kommt für die ausstehenden Raten des Hauskredits ein. Die restlichen Raten des Hauskredits werden von der Restschuldversicherung übernommen, wenn der Kreditnehmer arbeitsunfähig und arbeitslos wird oder gar stirbt. Beim Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung erhält der Kreditnehmer eine Berufsunfähigkeitsrente. Unter Umständen kann diese für die Tilgung des Hauskredits eingesetzt werden.

Als Absicherung des Hauskredits kommt auch privates Vermögen in Frage. Im Notfall kann es für die Hausfinanzierung eingesetzt werden.