Wege ins Medizinstudium: Platz trotz hohem NC sichern

Dana -
Bild von Gerd Altmann auf Pixabay
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Wer Medizin studieren möchte, wird unweigerlich mit dem Begriff "Numerus Clausus" (NC) konfrontiert. Der NC definiert die erforderliche Abiturnote für die Zulassung zum Medizinstudium und begrenzt damit die Anzahl der Studienplätze an den Hochschulen und Universitäten. Im folgenden Artikel zeigen wir Ihnen Wege auf, wie Sie trotz Numerus Clausus Ihr Ziel Medizinstudium erreichen können.

Medizinstudium trotz NC

In Deutschland erfordert der direkte Einstieg ins Medizinstudium nach dem Abitur normalerweise herausragende Noten, exzellente Ergebnisse in speziellen Eignungstests für das Studium oder eine abgeschlossene Berufsausbildung. Falls eine Zulassung zum Medizinstudium in Deutschland nicht möglich ist, besteht dennoch die Chance, zum gewünschten Zeitpunkt mit dem Studium zu beginnen.

Medizinstudium im Ausland

Das Studium der Humanmedizin im Ausland bietet eine gute Alternative, um unmittelbar nach dem Schulabschluss mit dem Medizinstudium zu starten, besonders wenn die Aufnahme an einer deutschen Hochschule unsicher ist. Ein Studium im Ausland ermöglicht es, sowohl theoretische als auch praktische Kenntnisse zu erwerben, die im weiteren Studienverlauf von Nutzen sind. Zusätzlich fördert es die Sprachkenntnisse und trägt zur Entwicklung einer internationalen Perspektive bei, die einen das ganze Leben lang prägt. Wenn Sie ein Medizinstudium in Ungarn absolvieren, profiteren Sie von zahlreichen Vorteilen.

So sind die Studienbedingungen an ausländischen Universitäten oft besser als in Deutschland. Insbesondere Universitäten in Osteuropa mit höheren Studiengebühren bieten in der Regel sehr gute Bedingungen, die eine individuelle Betreuung der Studierenden ermöglichen. Auch die Organisation der praktischen Studienabschnitte ist oft besser strukturiert. Dies verschafft eine solide Basis für einen eventuellen Quereinstieg in Deutschland nach dem ersten großen Prüfungsabschnitt, dem Physikum. Ein europäisches Abkommen zur Anerkennung von Studienleistungen ermöglicht es zudem, das Medizinstudium im Ausland zu beenden und mit dem erlangten Abschluss in Deutschland zu arbeiten.

Quereinstieg in ein höheres Semester des Medizinstudiums

Studierende aus verwandten Studienrichtungen wie Zahnmedizin, Biologie, Chemie oder Physik können einen Wechsel in ein höheres Semester des Medizinstudiums beantragen. Diese Option setzt jedoch voraus, dass das Landesprüfungsamt die bisherigen Leistungen einschätzt und anerkennt. Da die erwähnten Studienfächer oft keine Zulassungsbeschränkung haben, beginnen viele Studierende dort ihr Studium und wechseln später in den medizinischen Bereich. Auf diese Weise kann man unter Umständen einen Studienplatz in Medizin ohne Numerus Clausus ergattern und sich bereits erbrachte Studienleistungen anerkennen lassen.

Der Wechsel erfordert Eigeninitiative und Anstrengung. Für die Anrechnung eines Semesters sind drei bedeutende Leistungsnachweise erforderlich, dazu gehören zum Beispiel der Kurs in makroskopischer Anatomie, das Physikpraktikum für Mediziner oder das Biochemiepraktikum. Diese Anforderungen variieren jedoch je nach Bundesland.

Medizinstudium bei der Bundeswehr

Die Bundeswehr bietet jährlich deutschlandweit 250 Studienplätze für ein Medizinstudium an. Im Auswahlverfahren für diese Plätze ist der Schulabschluss nicht ausschlaggebend. Stattdessen erfolgt die Vergabe durch ein spezielles Auswahlverfahren der Bundeswehr, das sich deutlich von dem üblichen Verfahren unterscheidet. Bewerber müssen ein mehrtägiges Auswahlverfahren in der Offizierbewerberzentrale in Köln absolvieren, das

  • Sporttests,
  • eine ärztliche Untersuchung,
  • einen Computer-Eignungstest
  • und Eignungsgespräche

beinhaltet.

Auch Bewerber mit einem Abiturdurchschnitt von 2,7 können zugelassen werden, sofern sie in anderen Prüfungsbereichen überzeugen. Die Zahl der Bewerber liegt bei etwas über 1000, was die Konkurrenz pro Studienplatz im Vergleich zu anderen Verfahren verringert. Das Studium erfolgt an einer zivilen Universität, da die Bundeswehr-Universitäten kein Medizinstudium anbieten. Es eignet sich in erster Linie für entschlossene Personen, die sich langfristig bei der Bundeswehr verpflichten und auch in Auslandseinsätzen helfen möchten.

Um Medizin bei der Bundeswehr zu studieren, ist eine Dienstverpflichtung von 17 Jahren erforderlich. Während des Studiums sind Sie vom aktiven Dienst befreit, um sich auf die Ausbildung konzentrieren zu können. Im Gegenzug wird erwartet, dass das Studium in der Regelstudienzeit abgeschlossen wird. Während des Studiums erhalten Sie ein monatliches Gehalt von etwa 1600 EUR netto.

Fazit

Es gibt also auch alternative Wege, einen Medizinstudienplatz ohne Numerus Clausus und unabhängig von der Abiturnote zu bekommen, an die Sie vielleicht noch nicht gedacht oder für unerreichbar gehalten haben.