Für viele Menschen in Deutschland erfolgt der Verlust des Arbeitsplatzes überraschend – mehr als 2,4 Millionen Menschen sind hierzulande arbeitslos, was einer Quote von 5,3 % entspricht. Besonders für jene, die keine finanziellen Rücklagen gebildet haben, sehen die kommenden Monate nicht rosig aus. Schließlich beträgt das Arbeitslosengeld gerade mal 60 % des Nettoeinkommens aus dem letzten Jahr. Besonders in solch einer Situation sollte die Vorsicht vor neuen Kreditverpflichtungen groß sein. Doch in vielen Fällen ist das Loch in der Haushaltskasse so groß, dass keine andere Möglichkeit besteht.
Und so stellt sich die Frage, ob ein Kredit für Arbeitslose überhaupt möglich ist. Früher lautete die Antwort klar: Nein! Und auch heute ist es schier unmöglich, als Arbeitsloser einen Kredit bei der Hausbank zu erhalten. Banken sind bei der Vergabe von Krediten eher konservativ und fordern eine Menge an Sicherheiten, ein geregeltes Einkommen und einen festen Arbeitsvertrag, der in der Arbeitslosigkeit nicht vorzuweisen ist.
Doch mit der zunehmenden Digitalisierung des Finanzsektors erhöht sich das Angebot und so bieten sich auch für Arbeitslose Möglichkeiten, ein Darlehen zu erhalten.
In diesem Beitrag präsentieren wir Ihnen drei verschiedene Wege, auf denen Sie ohne Beschäftigung einen Kredit erhalten.
1. P2P-Kredit
Der P2P-Kredit ist eine englische Bezeichnung und steht für Peer-to-peer-Kredit, was einen Kredit von Privatperson zu Privatperson bedeutet. Im Internet finden sich zahlreiche P2P-Plattformen, auf denen private Kreditgeber ihr Geld investieren und Kredite für Arbeitslose sowie Selbstständige vergeben. Generell erhalten bei Banken „unerwünschte Personengruppen“ mit einer niedrigen Bonität oder einem Schufa-Eintrag am ehesten ein Darlehen über P2P-Plattformen. Doch seien Sie achtsam: Gerade aus dem Grund, dass das Risiko für die Investoren bei der Vergabe eines solchen Kredites hoch ist, fallen meist hohe Zinsen an, was zu einer Überschuldung führen kann.
Machen Sie sich vor Abschluss des Kredites also entsprechende Gedanken, ob Sie die Kosten der Zinsen stemmen können – und wie Sie das Darlehen überhaupt zurückzahlen.
2. Direktbanken
Unter Direktbanken versteht man Online-Banken, die stetig größer werden und aufgrund besserer Kreditkonditionen, einem benutzerfreundlichen Auftritt und moderaten Kriterien bei der Kreditvergabe eine ernsthafte Konkurrenz für die gewöhnlichen Hausbanken sind. Einige dieser Direktbanken spezialisieren sich darauf, Kredite an Hartz-4-Empfänger auszuzahlen. Mehr als 1.000,- EUR erhalten Sie in der Regel nur mit einem Bürgen. Einen Minikredit, der dazu dient, finanzielle Engpässe zu überbrücken, erhalten Sie zum Teil auch ohne Einkommensnachweis.
Das Internet ist ein Dschungel und für viele Kreditnehmer ist es schwer, Angebote nachzuvollziehen, da sich viele Anbieter im Netz tummeln. Achten Sie darauf, nicht auf unseriöse Angebote mit verlockenden Versprechungen hereinzufallen! Seriöse Anbieter sind stets an gesetzliche Regelungen zur Bonitätsprüfungen gebunden.
3. Online-Vergleichsportale
Im Internet finden sich zahlreiche Online-Vergleichsportale, die Kredite vermitteln. Der Vorteil von Online-Vergleichsportalen ist, dass diese eine riesige Menge an Angeboten umfassen (Direktbanken und P2P-Plattformen) und sich die Konditionen in wenigen Klicks blitzschnell vergleichen lassen.
Bei Online-Vergleichsportalen sollten Sie auf folgende Aspekte achten:
- Kostenlose Verwendung ohne Vermittlungsgebühren und Vorkosten
- Filteroptionen für verschiedene Finanzdienstleistungen
- Es werden Ihnen keine Zusatzgeschäfte angeboten (Versicherungen etc.)
Wenn diese Bedingungen gegeben sind, dann sind Online-Vergleichsportale wie Financer eine gute Lösung.
Alternativen
Der beste Kredit ist natürlich kein Kredit. Deswegen empfehlen wir Ihnen, vor der Aufnahme des Darlehens weitere Möglichkeiten abzuwägen. Im Idealfall finden Sie eine Person im Verwandten- oder Bekanntenkreis, die Ihnen einen Kredit ohne Zinsen gewährt. Dies sollten Sie dennoch schriftlich auf einem Blatt Papier festhalten, damit beide Parteien abgesichert sind.
Alternativ gibt es noch die Option, ein Darlehen vom Arbeitsamt (Jobcenter) zu erhalten, was jedoch nur in extrem seltenen Fällen möglich ist – zum Beispiel wenn die Waschmaschine oder der Kühlschrank repariert werden müssen. Hierbei handelt es sich um „essenzielle Haushaltsgeräte“. Bei einem defekten Fernseher oder Geschirrspüler wird Ihr Kreditgesuch sicherlich abgelehnt.
Fazit
Die Arbeitslosigkeit reißt ein riesiges Loch in die Haushaltskasse, das für viele Arbeitslose nur schwer zu füllen ist – und ein Kredit scheint in zahlreichen Situationen die einzige Option zu sein, um sich finanziellen Freiraum zu verschaffen. Kredite für Arbeitslose sind prinzipiell über das Internet über Online-Vergleichsportale, P2P-Plattformen oder auch Direktbanken erhältlich, da diese weniger strenge Kriterien bei der Kreditvergabe haben als gewöhnliche Hausbanken.
Machen Sie sich vor der Aufnahme des Darlehens jedoch entsprechende Gedanken über die Kredithöhe und die Laufzeit, um einen Zahlungsausfall zu vermeiden. Achten Sie zudem darauf, dass Sie einen vertrauenswürdigen Anbieter finden und den leeren Versprechungen von unseriösen Banken standhalten.