Wie entstehen die Grundstückspreise in Leipzig?

Dana - Dienstag, 21. September 2021 - 11:09 Uhr
Bild von scholacantorum auf Pixabay
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Die Grundstückspreise in Leipzig setzen sich prinzipiell aus Angebot und Nachfrage zusammen. Zwar können Hausbesitzer einen eigenen Preis für ihre Immobilie festlegen. Da sich Interessenten aber kaum für überteuerte Objekte interessieren, ähneln sich die Grundstückspreise in der Regel. Wer sich für ein Grundstück in Leipzig interessiert, sollte sich im Vorfeld über den Wert und die individuellen Merkmale informieren. Eine hilfreiche Kennzahl ist hier der Bodenrichtwert. Was es damit auf sich hat, wird nachfolgend erklärt.

Bodenrichtwerte für Leipzig werden alle zwei Jahre ermittelt

Der Bodenrichtwert bietet sich an, wenn es um die erste Einschätzung eines Grundstückspreises in Leipzig geht. Der Wert wird von einem unabhängigen Gutachterausschuss mindestens alle zwei Jahre für eine bestimmte Region (Richtwertzone) ermittelt. Zur Ermittlung des Bodenrichtwertes nutzen die Gutachter alle tatsächlich erzielten Verkaufspreise für Grundstücke. Die Verkaufsunterlagen erhalten sie von den zuständigen Notaren. Auf Grundlage dieser Daten veröffentlichen sie einen unverbindlichen Preis für alle in Leipzig zum Verkauf stehenden Grundstücke – den Bodenrichtwert Leipzig.

Zu beachten ist, dass der Bodenrichtwert ausschließlich als Anhaltspunkt dient. Für die Preisgestaltung berücksichtigt der Wert nicht alle Faktoren. Der tatsächliche Verkaufspreis ist meist etwas höher. Hinzu kommt, dass der Bodenrichtwert immer auf Daten aus der Vergangenheit beruht.

In einer dynamischen Stadt wie Leipzig können sich die Preise schnell ändern. Deshalb ist es ratsam, immer die Preise mehrerer Grundstücke miteinander zu vergleichen. Somit lässt sich besser einschätzen, ob ein Grundstückspreis den aktuellen Trends auf dem Immobilienmarkt in der Region entspricht.

Unterschiedliche Grundstückspreise aufgrund verschiedener Faktoren

Die Grundstückspreise in Leipzig können von den Vergleichspreisen und dem Bodenrichtwert dennoch deutlich abweichen. Der Grund: Viele weitere Faktoren wirken sich auf die Preise aus. So spielt auch die Lage eines Grundstücks eine wichtige Rolle. Hohe Kosten sind beispielsweise auf eine exklusive Umgebung, gute Schulen, zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten und eine sehr gute Anbindung zurückzuführen.

Sollte der Grundstückswert hingegen deutlich unter dem Durchschnitt liegen, ist Vorsicht geboten. Preismindernde Faktoren können etwa sein:

  • Bodenverschmutzung
  • Luftverschmutzung
  • Lärmbelästigung durch Bahntrasse, Autobahn oder Flughafen
  • Erhöhtes Risiko für Naturkatastrophen (zum Beispiel Überschwemmungen)
  • Großbaustellen in der näheren Umgebung

Wer sich über eine bestimmte Lage informieren möchte, kann beispielsweise das Gespräch mit den zukünftigen Nachbarn suchen. Diese geben in der Regel gern darüber Auskunft, welche Vorteile die Umgebung bietet und welche Probleme möglicherweise vorhanden sind. Dadurch lernt man sich gleich ein wenig kennen. Die gesammelten Informationen können die Kaufinteressenten später in die Preisverhandlung mit dem Immobilienverkäufer einfließen lassen.

Welche Rolle spielen die Grundstücksverkäufer?

Eine weitere wichtige Rolle spielt neben der Wohnlage der Immobilienbesitzer beziehungsweise der Verkäufer des Grundstücks. Für gewöhnlich ist ein privater Hausverkäufer daran interessiert, sein Objekt zu einem fairen Preis zu verkaufen, und ist durchaus verhandlungsbereit. Dagegen haben Baufirmen und Investoren vorrangig teure Grundstücke in ihrem Portfolio. Auf Preisverhandlungen lassen sie sich meist nicht ein.

Auch die Stadt Leipzig verkauft Grundstücke. Diese sind äußerst begehrt, da sie vergleichsweise günstig sind. Deshalb lohnt es sich, sich telefonisch oder online bei der Stadt zu informieren, ob in Kürze neue Grundstücke angeboten werden. Wer die Arbeit lieber einem Profi überlassen möchte, beauftragt alternativ einen Immobilienmakler. Dieser kümmert sich um alle Formalitäten des Grundstückskaufs.

Warum sind große Grundstücke oft günstiger?

Neben den genannten Faktoren spielt zuletzt die Größe eines Grundstücks eine große Rolle. Was viele Menschen nicht wissen: Sehr große Grundstücke sind oft günstiger als kleinere, da sie sehr viel Pflege bedürfen und sich zum Teil schwer bebauen lassen. Kleine Grundstücke in und um Leipzig, die sich für den Bau von Einfamilienhäusern besonders gut eignen, sind hingegen sehr teuer. Sehr kleine Grundstücke, die sich allenfalls für Gartenhäuser oder Ähnliches eignen, sind ebenfalls günstig.

Welche Kosten müssen Käufer beim Kauf eines Grundstücks in Leipzig beachten?

Ein weiterer Aspekt, den Kaufinteressenten berücksichtigen sollten, sind zusätzlich anfallende Kosten beim Grundstückskauf. Neben dem eigentlichen Kaufpreis können etwa Kosten für den Makler und den Notar entstehen. Weiterhin fällt die Grunderwerbssteuer an.

Wer für den Bau eines Hauses einen Kredit aufnehmen möchte, sollte alle Kosten einkalkulieren. Wurde ein Immobilienmakler mit dem Kauf betraut, kann dieser die Aufgabe übernehmen. Auch die Verkäufer helfen meist bei Fragen zu den Kosten weiter.

Im Falle von neu ausgezeichnetem Bauland kommen zudem Ausgaben für die Grundstückserschließung hinzu. Das Verlegen von Rohren und Kabeln ist sehr kostenintensiv und kann den Kaufpreis um mehrere Prozent in die Höhe treiben.

Weitere Kosten entstehen in Neubaugebieten. Hier müssen Käufer zusätzlich Gebühren zum Bau von Grün- und Ausgleichsflächen, Gehwegen und Straßen entrichten. Allerdings sind derartige Kosten oft teilweise im Grundstückskaufpreis enthalten. Um unangenehme Überraschungen zu vermeiden, ist es ratsam, sich rechtzeitig über die finanziellen Details zu informieren. Sämtliche Absprachen in Bezug auf die Kosten sollten im Kaufvertrag schriftlich festgehalten werden.