Wie steht es um die digitale Bildung in Deutschland?

Dana -
Bild von Steven Weirather auf Pixabay
Bild von Steven Weirather auf Pixabay

Die Digitalisierung hat inzwischen sämtliche Bereiche des Lebens erreicht. Onlinebanking und Onlineshopping gehören schon seit längerer Zeit zu den digitalen Möglichkeiten, die nahezu jeder gerne in Anspruch nimmt. In fast allen Arbeitsbereichen wird mittlerweile ebenfalls eine digitale Kompetenz erwartet.

Dabei handelt es sich nicht nur um reine IT-Berufe. Auch in kaufmännischen und handwerklichen Berufen gehören digitale Kompetenzen zu den wichtigsten Anforderungen. Deshalb wurde vor einigen Jahren der Digitalpakt Schule verabschiedet. Es geht darum, schon Schülern den sicheren Umgang mit digitalen Geräten und Inhalten zu vermitteln. Allerdings hat sich bisher noch nicht allzu viel in diesem Bereich getan.

Warum kann die digitale Bildung noch nicht überall angeboten werden?

Es liegt nicht an den finanziellen Mitteln. Diese sind im ausreichenden Maße vorhanden. Es hapert vielerorts an anderen Dingen. Ein wesentlicher Grund ist der schleppende Ausbau der Breitbandzugänge. In Deutschland hat statistisch gesehen noch nicht einmal jeder zweite Haushalt ein schnelles Internet zur Verfügung. Bei Schulen und anderen Bildungseinrichtungen sind es nur etwa 20 Prozent, die mit einem leistungsfähigen Internetzugang ausgestattet sind. Dieser ist jedoch von elementarer Bedeutung.

Aber auch in den Einrichtungen, in denen die technischen Voraussetzungen schon vorhanden sind, läuft es noch nicht so gut. Zunächst ist es erforderlich, ein sicheres Netzwerk innerhalb der Schule aufzubauen und einzurichten. Aus technischer Sicht ist der Netzaufbau zwar kaum ein Problem. In Schulen müssen jedoch strenge Vorgaben bezüglich des Datenschutzes eingehalten werden. Deshalb sind Experten gefragt, die für die erforderliche Sicherheit sorgen können.

Lehrern fehlt es mitunter an Kompetenz

Die meisten Lehrer, die derzeit aktiv sind, hatten während ihres Studiums noch nichts mit digitaler Bildung zu tun. Deshalb kann nicht erwartet werden, dass sie sich schlagartig von einem analogen Unterrichtsstil auf digitale Bildungsangebote umstellen können. Eigentlich müssten die Lehrkräfte zunächst eine Fortbildung in diesem Bereich absolvieren.

Doch dabei tritt schon das nächste Problem auf. In sämtlichen Bildungsebenen gibt es einen gravierenden Mangel an Lehrkräften. Da sie deshalb ohnehin schon mehr arbeiten müssen als vereinbart, haben sie kaum noch die Möglichkeit, sich neben ihrer Arbeit eine digitale Kompetenz anzueignen.

Die Digitalisierung der Bildungseinrichtungen auslagern

Inzwischen gibt es kompetente Anbieter, die sich auf die Bildung 4.0 spezialisiert haben. Sofern bereits ein leistungsfähiger Breitbandzugang vorhanden ist, kümmern sich solche Anbieter um den Rest. Sie richten ein sicheres Netzwerk ein und installieren die erforderliche Software für Lehrer und Schüler. Zudem kümmern sich die Anbieter um Back-ups und Updates. Selbstverständlich bieten sie auch einen unabhängigen Datenschutzbeauftragten an, der zwingend erforderlich ist.

Dadurch werden die Bildungseinrichtungen deutlich entlastet. Sie brauchen sich nicht mehr selbst, um die technischen Angelegenheiten zu kümmern. Deshalb kann der Unterricht nach und nach in digitalisierter Form transformiert werden.

Vorteile für Schüler

Die digitalen Möglichkeiten bieten Schülern sehr viel. Sofern der Unterrichtsstoff multimedial vermittelt wird, begreifen alle Schüler, worum es geht. Hochaufgelöste Bilder mit Zoom und 3-D-Ansicht vermitteln komplexe Vorgänge verständlicher als Abbildungen und lange Beschreibungen in Lehrbüchern. Erklärt der Lehrer etwas an einem interaktiven Whiteboard, lassen sich jederzeit Parameter ändern. Daran erkennt jeder Schüler, welche Auswirkungen die Veränderungen haben. Digitale Unterrichtsmethoden sind sehr viel anschaulicher und verständlicher als reine Theorie.

Ein großer Vorteil besteht zudem darin, dass auch schwächere Schüler besser dem Unterricht folgen können. Jeder hat die Möglichkeit, die Lerninhalte nach seinem Tempo zu erfassen. Bei Bedarf können auch unzählige weitere Informationsquellen hinzugezogen werden. Dadurch lernen die Schüler ganz nebenbei, wie vertrauenswürdige Seiten von unseriösen Webseiten differenziert werden können. Dieses zu erkennen, ist eine wichtige Voraussetzung für das gesamte Leben.

Akzeptanz der Eltern steigern

Es gibt viele Eltern, denen es gar nicht behagt, dass der Unterricht in den Schulen digitalisiert werden soll. Zu Hause verbringen die meisten Schüler ohnehin ihre Freizeit mit dem Smartphone oder am PC. Dadurch sind einige Eltern schon stark verärgert und wünschen es nicht, dass solche Methoden im Schulunterricht angewendet werden. Es wird oftmals befürchtet, dass das Verhalten der Schüler damit sogar noch honoriert wird. Deshalb ist es unbedingt erforderlich, dass den Eltern sachlich erklärt wird, dass ein digitaler Unterricht nichts mit Ballerspielen oder sonstigen Aktivitäten am Computer zu tun hat. Es geht darum, den Schülern einen kompetenten Umgang mit den vielen Onlinemöglichkeiten zu vermitteln.

Zusammenfassung

Im Vergleich zu vielen anderen europäischen Staaten hängt die digitale Bildung in Deutschland noch sehr weit zurück. Die Gründe dafür sind:

  • Fehlender Breitbandausbau
  • Lehrer sind nicht digital ausgebildet
  • Mangelnde Akzeptanz vieler Eltern

Es gibt deshalb noch eine Menge aufzuholen, um den Schülern in allen Bildungseinrichtungen eine digitale Kompetenz zu vermitteln. Diese ist jedoch sehr wichtig, weil sie für den wirtschaftlichen Erfolg von Bedeutung ist.