Mehr Schulden, statt weniger

06.10.2023 Verbraucherzentrale Sachsen e. V.
Bild von loufre auf Pixabay
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Wie Schuldensanierer Hoffnung auf Umschuldung wecken, um Menschen in die Falle zu locken

Sanierung klingt nach Neuanfang: Und tatsächlich gibt es Formen der Umschuldung, die die Chance bieten, statt viele verschiedene Gläubiger nur noch eine Forderung zu bedienen. So kann eventuell durch einen günstigeren Zins sogar eine niedrigere Rate gezahlt werden.

Die Hoffnung auf Neuanfang nutzen gewiefte Firmen allerdings, um ein Geschäft mit der Finanznot der Menschen zu machen. Sie stellen unter den Schlagworten „Finanzsanierung“ oder „Schuldensanierung“ die Möglichkeit eines Kredits vage in Aussicht, den die Betroffenen aber nicht bekommen. Oft verbunden ist dieses Versprechen mit dem Zusatz, dass dies „auch ohne Schufa“ möglich sei. Durch Ordnung der Unterlagen und Kommunikation mit den Gläubigern soll dabei unterstützt werden, die Schulden abzubezahlen. Hierfür werden allerdings hohe Gebühren fällig. „Besonders perfide sind Verträge, in denen zunächst eine erste Firma eine Vermittlungsgebühr verlangt, um dann an eine zweite Firma weiterzuleiten, die sich um die Sanierung kümmern soll. So entstehen an mehreren Stellen Kosten, die den Schuldenberg noch vergrößern“, erklärt Fabian Herbolzheimer, Finanzexperte bei der Verbraucherzentrale Sachsen.

Der Verbraucherzentrale Sachsen liegen Unterlagen vor, wonach sich die Schulden verschiedener Verbraucher*innen bei Annahme der Angebote durch verschiedenste Gebühren um mehr als 1.000 Euro erhöhen würden. „Vor dem Hintergrund, dass viele Kommunen, aber auch andere Träger wie die Verbraucherzentralen kostenfreie Schuldnerberatungen anbieten, ist von solchen kostenpflichtigen Angeboten abzuraten“, meint Herbolzheimer abschließend.

Quelle: Verbraucherzentrale Sachsen e. V.