Kamenz


© Lessing-Museum-Kamenz

Kamenz - hier wurde Gotthold Ephraim Lessing geboren. Heute erinnert das Lessingmuseum an den berühmten Sohn der Stadt.


Lessing Museum Kamenz: Lessing-Platz 1-3, 01917 Kamenz
Tel.: 03578 / 379111
Fax: 03578 / 379119
Museum der Westlausitz: Pulsnitzer Straße 16, 01917 Kamenz
Tel.: 03578 / 788 30
Fax: 03578 / 788 32 71

Die Stadt Kamenz erstreckt sich auf der Hochfläche am Rande des Nordwestlausitzer Berglandes, etwa 40 Kilometer nordöstlich von Dresden. Sie umfasst ca. 53 km² und hat etwa 18.000 Einwohner. Die Gegend um Kamenz und Bautzen ist geprägt durch die Kultur und Sprache der sorbischen Bevölkerung. Vor allem zu Ostern werden viele Bräuche und Traditionen lebendig, so z.B. das Osterreiten am Ostersonntag oder das Verzieren von Ostereiern.

© Walter J. Arnold / PIXELIO

Vom Lessingturm auf dem benachbarten Hutberg überblickt man die Stadt mit den neuen Stadtvierteln, die im Norden und Nordosten bis in das Heide- und Teichgebiet mit der Elsterniederung reichen. Der Hutberg (297m) ist ein beliebtes Ausflugsziel der Kamenzer. Vor allem im Mai und Juni kann die Blütenbracht von Hunderten Rhododendren und Azaleen sowie herrliche Koniferen bestaunt werden. Auf der Spitze des Berges lädt neben dem 18m hohen Lessingturm auch die Hutberggaststätte zum Verweilen ein. Musikalische Highlights gibt es auf der Hutbergbühne zu erleben, eine Open-Air-Bühne für bis zu 10.000 Zuschauer. U.a. sind hier jedes Jahr zu Pfingsten die Phudys live zu erleben.

© Lessing-Museum-Kamenz

Bekannt ist Kamenz vor allem durch den bedeutenden Dichter der Aufklärung Gotthold Ephraim Lessing, welcher am 22.01.1729 in Kamenz geboren wurde. An sein Geburtshaus erinnert eine kleine Gedenkstätte, da das Gebäude beim Stadtbrand von 1842 vernichtet wurde. Auf dem Gelände des ehemaligen Holzhofes der Stadt errichteten die Kamenzer 1929-1931 dem großen Sohn der Stadt zu Ehren das Lessinghaus, eine repräsentative Gedenk- und Bildungsstätte. Sie beherbergt bis heute das Literaturmuseum zu Leben, Werk und Wirken des Aufklärers und die Lessingbibliothek. Außerdem finden seit 1962 alljährlich im Januar und Februar die "Kamenzer Lessing-Tage" mit den verschiedensten Veranstaltungen statt. Zur Eröffnung wird seit 1993 alle zwei Jahre der Lessing-Preis des Freistaates Sachsen verliehen. Seit 2007 finden die Lessing-Tage nur noch alle zwei Jahre statt. Das Programmheft zur Veranstaltungsfolge ist ab Dezember im Museum erhältlich. Das Lessing-Museum veröffentlicht in der Schriftenreihe "Erbepflege in Kamenz" Beispiele der Lessing-Rezeption und inhaltlich vertiefende Texte zur Ausstellung. Auch erscheint schrittweise das mehrbändige Sammlungsverzeichnis.

Neben dem Lessingmuseum ist auch der Marktplatz mit seinem Rathaus im italienischen Renaissance-Stil und Andreasbrunnen sehenswert. Im Ponickau-Haus mit seinen Kreuzgewölben und der Rokoko-Fassade, das den großen Stadtbrand von 1842 überstand und dessen Grundmauern auf die zweite Stadtgründung 1255 hinweisen, ist das Museum der Westlausitz untergebracht. Die ständige Ausstellung zur Landschafts- und Kulturgeschichte der Westlausitz präsentiert Besonderheiten der Tierwelt sowie die Geschichte der Stadt Kamenz. Eine wissenschaftliche Bibliothek umfasst 7000 Bücher und 160 Zeitschriftentitel. Es gibt eine Präparationswerkstatt und einen Garten mit tertiären Pflanzen. Jährlich finden Sonderausstellungen u.a. zur Umwelt und zur Geschichte der Pfefferkuchenmodeln statt. Empfehlenswert ist auch ein Ausflug in die nahe gelegene Pfefferkuchenstadt Pulsnitz.

Alljährlich in der Woche um den 24. August (St. Bartholomäustag) findet in Kamenz das traditionelle Forstfest statt. Im Mittelpunkt des Festes steht der Ein- und Auszug der Kamenzer Schüler, die in weißer Kleidung und mit Schärpen und Blumen durch die Kamenzer Innenstadt ziehen. Während der gesamten Festwoche verwandelt sich der angrenzende Kamenzer Forst in eine Festwiese mit Fahrgeschäften, Schießständen und gastronomischen Einrichtungen. Weitere Höhepunkte der Festwoche sind das Feuerwerk (Mittwochabend) und der Lampion- und Fakelumzug (Donnerstagabend) zum Marktplatz.

Zur Geschichte:
In einer fränkischen Chronik werden erstmals 631 sorbische Stämme in der Oberlausitz genannt. Die Oberlausitz war das Stammesgebiet der Milzener.
Um 1190 erhielt Bernhard von Vesta den Burgward von Kamenz, unter seiner Herrschaft beginnt die Besiedlung des Landes.
1225 wird Kamenz als Burgward genannt. Die älteste und bedeutendste Hauptstraße des West-Ost-Verkehrs, die "Hohe Straße" oder "via regia Lugatinae", führt an Königsbrück vorbei und durchquert Kamenz in Richtung Bautzen.
1248 stifteten die Herren von Kamenz das Zisterzienserinnenkloster Sankt Marienstern bei Kuckau und 1346 wurde Kamenz neben den Städten Görlitz, Bautzen, Löbau, Zittau und Lauban (heute VR Polen) Mitglied des Sechsstädtebundes. Nach dem Wiener Frieden von 1815 wird Kamenz Amtshauptmannschaft, ein Unterbezirk der Kreishauptmannschaft Bautzen.
Heute ist Kamenz eine Kreisstadt im Regierungsbezirk Dresden. Der Landkreis Kamenz umfasst etwa 1380 km² und hat ca. 165.000 Einwohner. Seit 1. August 2008 ist der Landkreis Kamenz in den Landkreis Bautzen eingegliedert.



Auskünfte, Informationen, Zimmervermittlung, touristische Angebote:

Kamenz-Information:
Schulplatz 5, 01917 Kamenz
Tel.: 03578 / 379-205; Fax: 03578 / 379-291; kamenz.de/tourist-information.html

Homepage der Stadt Kamenz: www.kamenz.de

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